Einer der Hauptgründe für das Anlegen dieses Blogs war die Erschaffung einer Möglichkeit, um meinem Ärger mit der Linie S1 (Düsseldorf <-> Dortmund) ein wenig Luft zu verschaffen.

Ich hätte allerdings nicht damit gerechnet, dass ich dazu bereits einen Tag nach dem Onlinestellen meiner Homepage Gelegenheit haben würde. Denn heute Mittag ereignete sich folgendes:

Als Student ohne Auto an der TU Dortmund ist man zwangsläufig auf die Linie S1 angewiesen, die auf der Strecke von Düsseldorf nach Dortmund und zurück direkt an der Uni Halt macht. Sich dabei aber auf irgendeinen Fahrplan zu verlassen, grenzt schon fast an Naivität. Nein, ein Fahrplan ist für die S1 auch gar nicht nötig, denn sie fährt ohnehin nicht danach. Der Weg der Wahl lautet stattdessen: Sich einfach auf den Bahnsteig stellen, Zeit mitbringen und auf die nächste Bahn warten, die früher oder später - naja, meist später als früher, manchmal aber auch gar nicht - kommen wird.

So sind die Durchsagen bei Verspätung mittlerweile bereits legendär. Das Repertoir reicht vom bekannten "Aufgrund von Verzögerungen im Betriebsablauf hat die Linie S1 10 Minuten Verspätung", was ich gerne mit "Aufgrund einer Verspätung hat der Zug Verspätung" übersetze, über das schlichte "Der Zug der Linie S1 Richtung Dortmund fällt aus" zum schon etwas anspruchsvollerem "Der Zug der Linie S1 Richtung Dortmund hat voraussichtlich 20 Minuten Verspätung", bei dem ich mich immer frage, was bei einem Zug, der im 20 Minuten-Takt fährt, eigentlich der Unterschied zwischen einem Ausfall und einer 20-minütigen Verspätung sein soll...

Was den heutigen Tag aber so besonders macht, ist der Umstand, Zeuge einer Durchsage gewesen zu sein, die ich bisher bei der S1 noch nicht gehört habe. Und das kommt mittlerweile gar nicht mehr so oft vor.

Wie jeden Tag stand auch heute wieder zusammen mit mir eine ganze Masse an Studenten auf dem Bahnsteig, die um 12 Uhr gerne ihren wohlverdienten Feierabend antreten wollten. Und auch heute hatte die S1 bereits wieder ein paar Minuten Verspätung als der erlösende Gong ertönte, auf den sofort eine erwartende Stille in den Reihen der Studenten folgte.

"Aufgrund eines Schienenbruchs zwischen Essen und Bochum fällt die S1 leider aus. Nächste Fahrtmöglichkeit Richtung Dortmund in voraussichtlich 60 Minuten."

Wer jetzt ein Stöhnen oder Raunen erwartet hätte, wurde eines Besseren belehrt: Gelächter machte sich breit. Und das ist nachvollziehbar. Denn zum Heulen ist das schon lange nicht mehr...